Die Wildpferde vom Monte Bisbino
Im Frühling werden die Haflinger auf die Weiden gebracht und bleiben bis im Herbst dort. In den Sommermonaten, beim Abstieg vom Monte Generoso oder Aufstieg von Orimento, kann man ihnen auf den Weiden von "Squadrina" und "Pesciò" begegnen.
Im strengen Winter 2008-2009, als die Berge mit über einem Meter Schnee bedeckt waren, sind zwei Gruppen von Haflinger Pferden in die Dörfer Sagno (Schweiz) und Rovenna (Italien) hinuntergestiegen, um verzweifelt nach Futter zu suchen. Seit dem Tod ihres Besitzers vor mehreren Jahren lebten die Pferde ganz auf sich alleine gestellt auf dem Monte Bisbino. Der Abstieg in die Dörfer verursachte viele Konflikte und es drohte die Gefahr, dass die schönen Tiere in Gefangenschaft genommen oder gar geschlachtet wurden.
Es handelte sich bei diesen Pferden um zahme Tiere, die mit Sicherheit kein Risiko für die Bevölkerung darstellten. Zahlreiche Vereine sowie Tier liebende Schweizer und Italiener schlossen sich daraufhin zusammen, um die Pferde zu retten und um nach praktikablen Lösungen für ihr Überleben zu suchen. Auch der berühmte Verhaltensforscher Giorgio Celli verteidigte die Haflinger mit der Begründung, dass diese Bestände eine Bereicherung für die Berge von Como und des Tessins darstellten.
Im Jahr 2009 wurden die Pferde bei ihren Wanderungen beobachtet, auch um sie vor Angriffen von Anwohnern zu schützen, welche alles Mögliche unternahmen, um sie von den Weiden und Almen fernzuhalten. Im Winter wurden sie in einem grossen Gehege unterhalb vom Bisbino gehalten und im Mai 2010 liess man sie auf der italienischen Seite des Monte Generoso wieder frei, da, wo die Weiden gross und üppig sind. Es war die berühmte Transhumanz, die Hunderte freiwillige Schweizer und Italiener zusammenbrachte, angetrieben vom Wunsch, diese wunderbaren Tiere zu retten.
Seitdem gehören die 25 Bisbino-Pferde einer Vereinigung an, welche 200 Mitglieder zählt. Die Gemeinde von Lanzo d’Intelvi hat kostenlos ein grosses Terrain zur Verfügung gestellt, wo die Pferde die Wintermonate verbringen und von Freiwilligen betreut und mit Futter versorgt werden.